KREATIVITÄT, MAGIE & GELD ● Die Geschichte hinter meinem Kartendeck

Wusstest du, dass ich 2017 ein Kartendeck rausgebracht habe? Heute, 3 Jahre später, verlassen die letzten Stücke das Lager. Deshalb möchte ich dir ein bisschen aus diesem sehr magischen Kapitel meines Lebens erzählen.

 

Es hat mich extrem viel über Geld, Kreativität und die Magie des richtigen Zeitpunkts gelehrt.

 

Der Ur-KritzelProphet ist im Frühjahr 2013 (ich war 29) entstanden. Ich war in einer übelsten Krise und begann auf meinem Teppich hockend zu zeichnen. Ich fasste jede Lebensweisheit, die ich bis dahin gelernt habe, in einer Zeichnung zusammen - als Erinnerung für mich.

(Ich habe immer schon gern gezeichnet und darüber gelernt, habe aber keine formelle Ausbildung.)

Ich habe schon diese ersten Karten mit einem schwarzen Folienstift auf Leerkarten von Piatnik gezeichnet. Man kann darauf nicht korrigieren oder radieren. Entweder gelang eine Zeichnung aus einem Guss, oder ich musste die Karte wegwerfen. Das hat mich viel über Konzentration, Selbstbewusstsein und Entspannung beim Zeichnen gelehrt.

 

 

Dann habe ich begonnen, die Karten auf Facebook und Instagram zu veröffentlichen. Jeden Freitag eine neue. Über 2 Jahre lang (mit ein paar Wochen Pause). Das hat mich viel über Kreativität auf Knopfdruck gelehrt und dass "erledigt" manchmal besser als "perfekt" ist.

 

 

Zu meiner Überraschung haben die Leute den KritzelProphet geliebt. Sie wollten mehr von ihm - ein Kartendeck, eine Website, mehr?

 

 

Ich begann zu recherchieren und erste Entwürfe für ein Deck zu machen.

 

 

Ich verwarf die Idee wieder, weil ich es mir nicht leisten konnte, ein Deck mit Booklet in halbwegs vernünftiger Qualität drucken zu lassen (außer in China, und das wollte ich nicht).

 

 

Die Zeit war nicht reif. Das Geld war nicht da. Und auch keine zündende Idee für ein umfassendes Deck.

 

 

Zu Silvester 2016 schrieb ich meine Wünsche fürs Neue Jahr zusammen.

 

Einer der Wünsche: Ein Kartendeck produzieren.

 

 

Es war soweit: Die Zeit schien reif.

 

 

 

 

 

Ich ließ die Idee trotzdem ruhen. Doch zum ersten Mal nicht mit dem Beigeschmack: "Ich kann's mir sowieso nicht leisten.", sondern mit dem Hintergedanken: "Ich kann's mir gerade nicht leisten - aber mal sehen, wenn's sein soll, wird's schon kommen."

 

Und es kam.

 

Im März 2016 kontaktierte mich Ulrike. Sie hatte meine Zeichnungen gesehen und wünschte sich, dass ich ihre Pausen-Übungen für Seminare illustrierte.

 

Sie wollte: Ein Kartendeck machen.

So ein Zufall. Das wollte ich auch.

Sie hatte das Thema und die finanziellen Mittel.

Ich hatte die Ideen und den Stift.

 

Und so ging's los: Ich illustrierte 20 von Ulrike ausgewählte Kurz-Pausen-Übungen. Die Idee war, dass man sich die Karten als charmante Erinnerung neben den Schreibtisch, ins Auto oder an den Spiegel pinnen konnte, um sich daran zu erinnern, eine kleine Pause zu machen.

 

Nun begann die Odysee - Begleittexte schreiben, das Booklet entwerfen (unsere Grafikerin: Sophie Florian), eine Druckerei finden, die alles machen konnte (Medienfabrik Graz).

 

Das Ganze dauerte etwas über ein Jahr.

 

Gefühlt tausende Karten-Entwürfe, Papier-Proben, Boxen, Schachteln, Kostenvoranschläge, Probedrucke ... später war es soweit: Wir konnten in Druck gehen.

 

Und dann sagte mir Ulrike: "Problem!" Eine megagroße, unerwartete Zahlung fraß ihre Rücklagen auf.

 

Konnte ich die Kosten des Druckes übernehmen?

 

Ich schaute nach.

 

Ja, ich konnte! Was für eine Magie.

 

Ich brauchte exakt in diesem Moment Geld und es war da.

 

Ich bezahlte die Druckerei, Ulrike und ich setzten unseren Verkaufs-Deal neu auf und dann war das Kartendeck im November 2017 geboren.

 

(Es gab noch ein Nachspiel mit unseren Boxen, aber das spare ich Euch jetzt).

 

Ich verabschiede mich also mit einem lachenden und einem weinenden Auge von den letzten Kartendecks, die heute verkauft wurden. Es war eine fantastische Erfahrung. Und die allerwichtigste Sache, die ich aus meinem Kartendeck gelernt habe:

 

Ich habe mir komplett abgewöhnt zu glauben, dass eine Idee an Geld scheitern kann.

 

"Kein Geld" ist nie der wahre Grund, warum etwas nicht sein soll.

Wenn das Geld (noch) nicht da ist, ist die Zeit nicht reif.

 

Wenn du bereit bist, wenn der Wille da ist, wenn die Sterne richtig stehen - ist auch das Geld da.