Löse ein Geld-Dilemma

Beim Geld beißt sich die Katze manchmal in den Schwanz:

 

Um mehr Geld zu verdienen, musst du dir XY beschaffen - aber du brauchst Geld, um XY kaufen zu können! Oder du brauchst Mut & Selbstwert (die dir noch fehlen), um etwas Neues zu wagen. Aber ohne das Neue probiert zu haben, kann der Selbstwert nicht steigen ... usw.

 

(Ich selbst stehe gerade vor dem Dilemma, ob ich "Dilemmata" schreibe (wie ich es im letzten Jahrhundert gelernt habe) oder "Dilemmas" (wie es laut Duden auch geht). Möchte ich riskieren, dass man mich für ungebildet hält ("Wie kann sie nur Dilemmas sagen!") oder einfach für altmodisch ("Dilemmata, was ist denn das für ein Wort")? Aber das nur am Rande. 🤪)

 

 

Zurück zum Punkt: Wir schauen uns jetzt deine Geld-Zwickmühle an!

Ein Geld-Dilemma ist eine Lebensfrage im Tarnanzug

Immer wieder kommst du auf deinem Geld-Weg an Punkte, wo du vor scheinbar unlösbaren Rätseln stehst: Wenn du A wählst, fehlt dir B. Und ohne B kannst du A nicht machen.

 

Ich habe mittlerweile eine erkleckliche Zahl an Menschen durch ihren Geld&Wert Zyklus begleitet. Meine Erfahrung zeigt, dass hinter fast jedem Geldthema ein solcher Zwiespalt steckt.

 

Die Finanztherapeutin Bari Tessler Linden (die ich sehr schätze) brachte mich da auf eine ganz neue Sicht: Sie spricht von sogenannten "Geld-Koans". Ein Koan ist im Zen-Buddhismus ein Rätsel, das der Lehrer dem Schüler gibt und das so paradox ist, dass man es eigentlich nicht lösen kann.Ein Beispiel dafür ist die Frage: Wer war zuerst da: Die Henne oder das Ei?

 

Wie kann man sich freiwillig so einer sinnlosen Rätselei unterziehen?!, fragst du vielleicht. Unsere Kultur hat eine eindeutige Abneigung davor. Aber die Zen-Buddhisten haben erkannt, dass das Leben voller solcher Koans steckt. Unsere Lebensrätsel haben das Potential, uns auf eine komplett neue Ebene der Geld-Beziehung zu katapultieren.

 

Wie wir unsere Zwickmühlen lösen, kann für uns selbst und unsere Umgebung ein ermutigendes und glänzendes Beispiel für gelebten Selbstwert werden. Dazu ist wichtig, dass wir sie mit dem Mindset eines Zen-Schülers angehen. 

Der erste Schritt aus der Zwickmühle

Vermeide gleich am Anfang die größte Falle: Versuch nicht, dich zu einer Entscheidung zu zwingen.

 

Eine Zwickmühle löst du nicht immer, indem du herausfindest, ob A oder B besser ist und dich dann entscheidest. Das spürst du vielleicht auch ganz intuitiv: Du kannst gar nicht wählen, ohne dabei etwas ganz Wesentliches zu opfern.

 

 

Die Lösung liegt darin, über A und B hinauszudenken und C zu finden. 

 

Bei einem Dilemma findet sich eine echte, befriedigende Lösung immer im Zauberwort "UND"! Dafür braucht es aber eine ganz neue Sicht auf deine Frage. Der erste Schritt: Erkenne, dass du gerade vor einem Koan stehst.

 

Das Ziel des Koans ist es, deinen “Geist zu sprengen” und zu intuitiver Klarheit zu gelangen, was zu tun ist. Es geht um einen Quantensprung auf die nächste Ebene.

5 Lösungswege für ein Geld-Dilemma

1. Finde die Frage hinter dem Dilemma

Oft hilft es, überhaupt mal klar vor Augen zu haben, was genau das Problem ist. In welcher Zwickmühle steckst du? Was sind die Optionen, zwischen denen es dich zerreißt? Was bedeutet Option A für dich, was Option B? 

 

Entdecke durch Tagebuchschreiben, im Gespräch oder im Coaching die tieferen Fragen, die unter diesem Dilemma mitschwingen, z.B.:

 

"Was will ich wirklich erreichen und was ist Illusion? Wie weiß ich, dass ich meinem Gefühl trauen kann? Was hat Wert für mich? Was trage ich in mir, um diese Herausforderung zu meistern?"

 

Formuliere deine Lebensfragen auf eine Weise, die dich öffnet, anregt, inspiriert. Zum Beispiel von: "Was mache ich bloß falsch?" zu "Was würde ich brauchen, um mir das zuzutrauen?"

2. Lebe die Frage

Du hast nun hoffentlich ein oder zwei öffnende Fragen gefunden. Jetzt kommt der Clou: Vergiss die verkrampfte Lösungssuche. Stattdessen LIEBE und lebe deine Fragen. Frei nach Rilke: Wenn wir unsere Fragen leben, leben wir eines Tages auch in die Antworten hinein.

 

Lass die Spannung einer offenen Frage bei dir sein, ohne sie gleich auflösen zu wollen ... lass sie im Hinterkopf sanft mitschwingen, während du die Teller wäschst, spazieren gehst oder auf die grüne Ampel wartest...

 

Unsere innere Weisheit ist immer damit beschäftigt, das Gespaltene in uns zusammenzubringen. Wie würde es sich anfühlen, wenn Option A und B plötzlich verschmelzen eine Lösung C sichtbar wird? Versuche, das Gefühl von Lösung in dir zu entdecken, auch wenn du die genauen Schritte noch nicht siehst.

3. Werde so verrückt wie das Dilemma

So eine Zwickmühle ist doch irgendwie verrückt, oder? Vielleicht, weil sie von uns fordert, unsere Perspektive zu ver-rücken?

 

Überlege dir möglichst viele, wilde und abwegige Möglichkeiten, um deine Frage zu lösen. Ruf deine verspieltesten Freunde an und sammle witzige, verwegene oder unmögliche Ideen. Was würdest du tun, wenn’s einfach egal wäre? Weite dein Vorstellungsvermögen. Unterhalte dich mit Freunden, Kolleginnen, Wildfremden ... Oft kommt die Antwort aus dem Mund eines anderen Menschen.

4. Beachte deine Zyklen

Manchmal ist eine mutige Investition das Richtige; und manchmal ist Sparsamkeit Gold wert ... Es gibt so viele Meinungen und Möglichkeiten, doch woher weißt du, was für dich richtig ist? Deine Geld-Jahreszeiten zu kennen, ist da extrem hilfreich. Wo stehst du gerade und was sind die Regeln dieser Phase?

5. Eine gute Lösung braucht innere Lösung

Unsere Kultur hat die Einstellung, dass es auf jedes erkannte Problem eine Lösung geben muss - und zwar sofort. Diese Denkweise übersieht aber, dass eine gute Lösung nicht nur aus äußeren Schritten besteht, sondern auch mit einem inneren Prozess der Entspannung und Klärung, oft auch der Vergebung, einhergeht.

 

Und das braucht nunmal Zeit! Wenn du dich noch nicht entscheiden kannst, musst du auch keine Entscheidung erzwingen! Der Prozess, den ich dir gezeigt habe, ist wie das Pflanzen der Lösung. Bis du diese Lösung erkennen kannst, darf sie aber noch reifen und wachsen.

 

Ein Geld-Koan ist ein Weg der Entfaltung:

Zuerst verwandelt er DICH, dein Denken, Fühlen und Sein - und dann dein Leben.

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