Coaching im Gehen - 3 Embodiment Walks zum Ausprobieren

Coaching-Spaziergang am Grazer Schlossberg
Coaching-Spaziergang am Grazer Schlossberg

Ich komm gleich zum Punkt: Spazierengehen hat mein Leben (und mein Geld) verändert!

 

Also nicht einfach nur Rumlatschen, sondern der Embodiment Walk. (Embodiment bedeutet "Verkörperung", was im Deutschen leider absolut nicht fetzt.)

 

Diese Art von Spaziergang symbolisiert deine Wanderung entlang der Lebensstraße.

 

Und tatsächlich ist es so, dass es unser Gehirn liebt, die Welt im Spaziertempo an uns vorüberziehen zu sehen (wie bei der Futtersuche). Es belohnt uns dafür mit einer kräftigen Anti-Stress-Hormonwelle, besserer Verdauung, gesteigerter Laune und einer Menge anderer Goodies.

 

Wenn du gerade viel in deinem Leben veränderst oder verändern willst, unterstützt dich sanfte, meditative Bewegung ganz wunderbar.

 

Ich liebe und schätze Embodiment Walks als perfekte Ergänzung zu den "hard money skills". Er hilft uns, Belastendes hinter uns zu lassen, Ideen zu finden, Verhaltensweisen zu festigen und unser neues Selbstbild wortwörtlich "einzugehen".

 

Heute habe ich dir 3 Möglichkeiten des Embodiment Walks zusammengestellt, die ich selbst liebe und auch mit meinen Coachees anwende.

 

 

❶ Pilgerreise zum verlorenen Selbst

Klingt wie ein B-Movie, ist aber besser! Eine Pilgerreise ist eine uralte Form der Wanderung, bei der du den Alltag hinter dir lässt und dich auf den Weg zu einem besonderen Ort machst. Das kann ein Heiligtum, ein geschichtsträchtiger Ort oder eine Gegend deiner Kindheit sein. In unserem Fall kann es auch der See ums Eck oder ein besonderes Viertel in deiner Stadt sein.

 

Auf einer Pilgerreise hast du zwar die Absicht, diesen heiligen Ort zu erreichen, doch wirklich wichtig ist das, was auf dem Weg dorthin passiert: Begegnungen, Gespräche, Stimmungen, Zeichen ...

 

Heute machst du eine Pilgerreise zu einem Teil von dir, den du verloren hast. Zuerst musst du herausfinden, was du verloren hast. Deine Lebensfreude? Deine Zuversicht? ... Vielleicht weißt du es auf Anhieb.

 

Wenn nicht, kannst du dich fragen: Was beneidest du an Anderen, traust es dir aber nicht zu? Oder wurde dir als Kind gesagt: "Ach, dein Bruder ist das Mathegenie, du bist unsere verpeilte kleine Künstlerin?" Dann hast du den Teil in dir "verloren", der sehr wohl mit Zahlen umgehen kann.

 

Überlege dir einen Ort, an dem du dieses verlorene Selbst vermutest (z.B. die Technische Fakultät deiner Stadt, oder ein Kinderspielplatz, ...) und eine schöne Route. Unternimm deinen Walk als Reise zurück zu diesen Teilen.

 

Ich habe z.B. Walks zur Wilden Frau, zur Willkommenen, zur Lustigen oder zur Erfolgreichen gemacht und sie zu mir zurückgeholt.

❷ Händchen halten mit der Fülle

"Willst du mit mir gehen?" - Diese Frage hast du vielleicht das letzte Mal als Teenager ausgesprochen (oder überhaupt nie). Bei diesem Embodiment Walk ist garantiert, dass du auf deine Frage ein "Ja!" als Antwort bekommst.

 

Denn du lädst keinen Menschen, sondern eine Qualität oder ein Merkmal ein, mit dir durchs Leben zu spazieren.

 

Zuerst wählst du eine Stärke, die du pflegen möchtest. Wichtig ist, dass es etwas ist, was dich richtig richtig anspricht. Wer möchtest du sein? Möchtest du Ruhe ausstrahlen? Ganz entspannt sichtbarer sein? Herzlichkeit oder Wärme verbreiten? Vor Gesundheit strotzen?

 

Wähle eine schöne Route und mach dich auf den Weg. Lade deine Qualität im Geiste ein, mit dir zu gehen. Rufe sie wie eine Freundin, einen Freund, an deine Seite. Spüre ihre Ausstrahlung.

 

Stell dir entlang des Weges immer wieder die Frage: "Wie wäre es, so ____ durchs Leben zu gehen?" Wie verändert sich dein Atem? Wie erlebst du die Umgebung? Ist deine Gang anders? Verändert sich dein Blick? Beginne, diese Qualität ganz und gar zu verkörpern. Du kannst deine Begleiterin auch um ihre Sicht oder eine Idee zu einem Thema bitten (keine Sorge, du wirst keine Geisterstimmen hören, sondern einfach deine Intuition).

 

Mit diesem Walk kannst du üben, tagtäglich mit Ruhe, Fülle oder Sichtbarkeit auf dem Lebensweg unterwegs zu sein.

 

❸ Miracle Walk

Dieser Walk ist für alle, die darin geübt sind, vom Kopf in die Intuition zu gehen. Bei dieser Technik wählst du dein Thema und lässt dich dann in Ablauf und Route komplett von deiner Umgebung führen.

 

Ein paar Themen-Anregungen:

 

• Eine schwierige Woche loslassen und neue Sichtweisen finden

• Dankbarkeit für ein erfolgreiches Geschäftsjahr

• Einen Wunsch manifestieren

 

Grundsätzlich hat jeder Walk (so wie jedes Ritual) einen Anfang, eine Mitte und ein Ende. Der Anfang dient der Einstimmung, die Mitte dem Hauptteil und das Ende dem Abschließen und Zurückkehren. Orientiere dich an diesem klassischen 

 

Ich beginne zum Beispiel mit etwa 10 Minuten raschem, aufmerksamen Gehen. Dann kommt der Hauptteil. Und zum Abschluss schreibe ich gerne ein paar Sätze oder lege ein kleines Mandala mit Gegenständen aus der Umgebung und fotografiere es als Erinnerung.

 

Es darf sich spontan in jede Richtung entwickeln: Blumenpflücken, Bankerl-Sitzen, Fotosafari, Loslass-Ritual...

 

Dieser Walk braucht viel Präsenz und Lockerheit, denn es kann auch einfach "nur" ein netter Spaziergang werden.

 

👟 Diese Walks haben mehr für und in mir bewegt, als  Mindset-Arbeit im Sitzen oder Schreiben. Ich hoffe, du hast Lust bekommen, einen auszuprobieren! 

 

Happy walking 💐 Susanna

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Kommentare: 1
  • #1

    Andrea (Mittwoch, 04 August 2021 20:47)

    DAS habe ich heute gebraucht! Danke für diese Anregung!